Wer kennt ihn nicht in Züchterkreisen, den freundlichen, gross gewachsenen Werner Corpataux aus Giffers, der bei den blauen Englischschecken schon seit Jahren vorne mitmischt?
Sein Vater hielt früher immer schon eine Unmenge von «Chüngla», die er zu Schlachtzwecken für den Eigengebrauch oder für andere verwertete. Das inspirierte Werner schon zur Schulzeit, es ihm gleich zu tun. Zu seiner Hochzeit, im Jahre 1993, schenkte ihm seine Gotta ein blaue Zibbe mit vier Jungen von Sepp Widmer, dazu einen deutschen blauen Bock. Das waren seine ersten Rassekaninchen und der Ursprung seiner erfolgreichen Scheckenzucht.
Starker Rückhalt im Sensebezirk
Niklaus Blanchard war der erste Englischschecken-Züchter, zu dem Werner Kontakt suchte; Niklaus wurde sein Mentor und Freund, von dem er sehr viel lernen durfte, besonders was die Vererbungslehre betrifft. Die beiden haben auch schöne Tiere miteinander getauscht. Niklaus führte Werner 1994 auch zur Gruppe Bern des Schweizer Englischschecken Klubs, wo er bald schon als Beisitzer in den Vorstand kam, 2005 wurde er deren Vizepräsident und seit 2012 ist er Präsident und zugleich auch Mitglied des Zentralvorstands, wo er derzeit Obmann und Vizepräsident ist. In seiner näheren Freiburger Umgebung gibt es neun Englischschecken-Züchter, was sicher auch ein Verdienst von Werners Wirken ist. Auch im Klub ist ihm die Kameradschaftspflege sehr wichtig, was die Mitglieder erst kürzlich am Schäggelertreffen, das Werner organisierte, erleben konnten. Er schätzt es auch, dass die engagierte Züchterschaft durch den Klub näher rückt und sich der Bekanntenkreis national erweitert. Für Werner ist es ein Anliegen, dass wir vermehrt für neue und junge Züchter attraktiv sind. Dazu ist es nach seiner Meinung nach wichtig, dass wir neuen Mitgliedern zu guten Ausgangstieren verhelfen und ihnen bei Zuchtfragen beistehen.
Die Tiere sollen ein gutes Leben haben
Den Reiz unserer anspruchsvollen Rasse sieht Werner in der Herausforderung, schöne Kopf- und Rumpfzeichnungen sowie reine Farben zu züchten. Etwas Besonderes ist jeweils die Nestkontrolle, die zum Emotionalsten gehört. Die Kaninchenzucht ist für Werner ein idealer Ausgleich zum Berufsleben, morgens und abends ist er jeweils bei seinen Tieren und kann dabei entspannen. Auch gibt es viele Synergien zu seinem grossen Garten, von dem auch die Kaninchen mit allerlei Leckerbissen profitieren.
Werner hat sein bestehendes Gartenhaus selber angepasst und die 42 Fächer erstellt. Es ist ihm wichtig, dass sich die Tiere wohl fühlen und ein gutes Leben haben.
Als Ursachen des Erfolgs sieht Werner eine einwandfreie, saubere Haltung, die richtige Zuchtauswahl und vor allem eine regelmässige Fütterung, welche die Gesundheit fördert. Das A und O dafür ist, nebst der Sauberkeit, genug und gutes Heu, das er selber produziert. Eine gewisse Vielseitigkeit ist ihm auch wichtig, wobei die Marke des Kraftfutters eher zweitrangig ist, solange es massvoll verabreicht wird. Für besondere Situationen hat Werner auch gedörrte Wildkräuter und Brennnesseln als Leckerbissen parat.
Dazu kommt das ständige Beobachten der Tiere hinsichtlich Wachstum, Zeichnung und Charakter. Eine dadurch möglichst frühe Selektion erspart viel Arbeit.
Rammlerschau Fribourg als Höhepunkt
Ein Höhepunkt war sicher auch die Gesamtausstellung 2018 in Fribourg, wo Werner einer von sechs Parkaufbau-Leiter war. Zudem entwarf und baute er den viel beachteten Stand des Englischschecken-Klubs. Das Tüpfelchen auf dem «i» war in Fribourg sein Farbenschlagsieg bei den Blauen. Dass dies keine Eintagsfliege war, zeigt der Blick in die Chronik: Schon bei seiner ersten Klubschau, 1996 in Hauptwil, gewann er die Kollektionen-Wertung bei den Blauen, zwei weitere Kollektionen-Siege und unzählige andere Spitzenresultate folgten, weitere sind absehbar.
Vielen Dank, Werner, und weiterhin viel Freude und Erfolg.
Benno Büchel