Schäggelertreffen bei Alfred Thomet und Fredi Aebischer

Zur Einstimmung auf das Schäggelertreffen vom Sonntag, 18. August 2024, möchten wir unsere Gastgeber, die beide Mitglieder der Gruppe Bern sind, vorstellen. Obwohl sie geografisch fast schon Nachbarn sind, wohnen sie in zwei verschiedenen Kantonen.

Alfred Thomet

Anfänge
Der auf einem Bauernhof aufgewachsene Alfred, alias Fredu oder Fred hielt schon als Giel „Chüngla“ und so war es nur logisch, dass er, als er 1982 in sein neues Haus in Schwarzenburg einzog, sukzessive auch Platz für Kaninchen schaffte – inzwischen sind es 45 Fächer. Zuerst waren es Blauloh, die ihn aber leider mit der Zeit nicht mehr weiterbrachten.

Als Präsident des OV Schwarzenburg war er massgeblich für die Mittelländische Verbandsausstellung zuständig. Beim Auskäfigen bat ihn Paul Luginbühl, ob er nicht seinen Stamm Madagaskar-Englischschecken für einige Zeit übernehmen könne, sein Stall sei abgebrannt. Er dürfe dafür die brauchbaren Jungtiere behalten. Und bereits nach zwei Wochen gab es Nachwuchs, mit insgesamt 3, 4 ordentliche Schecken. Das war der Start zu seiner Englischschecken-Zucht. Den madagaskar-farbigen blieb er bis heute treu, zwischendurch züchtete er auch den schwarzen Farbenschlag.

Klub
1992 trat Fredu dem „Kantonal Bernischen Englisch Schecken Klub“ bei, der sich seinerseits 1994 als Gruppe Bern dem Schweizer Englischschecken Klub anschloss. Von 2012 an amtete er als Vizepräsident und seit 2022 ist er Beisitzer.
Im Klub schätzt er das Kollektiv, das Fachsimpeln, den Austausch mit anderen Meinungen, das Zusammengehörigkeits-gefühl und die Geselligkeit – kein Wunder, spielt er doch gerne in der Freizeit Ländlermusik.

Fred bedauert die Auflösung von Gruppen und den Rückgang der Mitglieder sowie den fehlenden Nachwuchs. Damit ist zu seinem Bedauern auch eine ständig abnehmende Zuchtbasis verbunden, mit Auswirkungen auf die Vitalität der Tiere und die Reinheit der Farben. Es müssen deshalb bei den Paarungen Kompromisse eingegangen werden.

Zuchterfahrungen
Die züchterisch erfolgreichste Zeit war zwischen ca. 2010 und 2020. Stellvertretend für viele Spitzenresultate seien der Kollektionensieg mit 96,2 Punkten bei einer Gruppenausstellung und der Farbenschlagsieg mit 97 Punkten bei der schweizerischen Jubiläums-Klubschau 2016 in Boll erwähnt.
Leider musste Fredu auch erfahren, dass seine zu lange gepflegten eigenen Zuchtlinien, trotz gutem Körperwuchs, mit der Zeit Fruchtbarkeitsmängel aufwiesen

Sein Fütterungsrezept ist gutes Heu als Grundfutter am Morgen. Am Abend gibt es zur Hauptfütterung Kurzfutter (z.B. UFA Alleinfutter sowie Granovit Kombi und etwas aus dem Garten, z.B. Eisbergsalat. Wenn seine Tiere unpässlich sind, reicht er ihnen Wermutkraut, das in seinem Garten wächst.

Auch wenn Fred gesundheitsbedingt seine Tieranzahl reduzieren musste, hat er nach wie vor viel Freude an seinen Tieren und vor allem am Austausch mit seinen Züchterkollegen. Wir wünschen Dir, lieber Fred, weiterhin viel Freude und Erfolg mit Deinen Schecken!

Fredi Aebischer

Mit Kleintieren aufgewachsen
Auch Fredi ist tierbezogen in einem Bauerndorf aufgewachsen und begann 1978 mit der Zucht von Schweizer Feh-Kaninchen. Anfangs der Neunzigerjahre entstand der Wunsch nach einer spalterbigen Rasse. 1994 kamen die ersten Marderkaninchen in seinen Stall, die schon in der Familie gezüchtet wurden.. Doch bald schon verlor die Kaninchenzucht an Bedeutung und es wurde laut über das Aufhören nachgedacht.

Anfangs 2000 kommt Egger Oswald ins Spiel: Er brachte Fredi zwei tragende Häsinnen mit dem Satz „Du musst nicht davon laufen, wenn du mich schon zum „Chüngele“ gebracht hast, schau selber dazu …) Das war der Start. Durch Osi kannte Fredi schon Corpataux Werner und Blanchard Niklaus. Sie wurden so etwas wie züchterische Vorbilder für Fredi, der seit 2003 in der Gruppe Bern dabei ist und zwar seit 2013 als Obmann, dazu seit 2022 als Vizepräsident.

Züchterische Entwicklung
Zu Beginn seiner Zeit im Klub war Fredi zufrieden, wenn seine Tiere nicht mehr als einen ganzen Punkt schlechter waren als diejenigen von Werner. Inzwischen sind die beiden hie und da ziemlich gleichauf und das ist für Fredi ein grosser Erfolg.

Sein Ziel ist es, an der schweizerischen Klubschau im vorderen Drittel klassiert zu sein. So war der dritte Rang in Willisau ein unerwarteter Vollerfolg. In der Gruppe Bern waren der Kollektionssieg in Riggisberg mit der Rassensiegerin sowie zwei, drei Mal Farbenschlag- oder Rassensiegerin schöne Erfolge.
Für Fredi ist der züchterische Austausch mit Corpataux Werner, Bapst Manuela und Markus sowie Thomet Fred, die alle im Umkreis von 20 Minuten wohnen, wichtig – ohne dabei die anderen Züchterkollegen zu vergessen.

Tierwohl

Fredi hat eine Stallanlage mit 35 Buchten und züchtet die Farbenschläge schwarz und blau. Gefüttert wird zweimal pro Tag, wobei die Körnerration auf beide Male verteilt wird. Nebst selbst geerntetem Heu und Körnern gibt es im Winter Obst und Gemüse und von Frühling bis Herbst Äste von Hasel, Eiche, Esche, oder Birke usw. Wichtig ist ihm auch, das tägliche Beobachten der Chüngel, dass sie auch richtig fressen.

Fredi macht sich auch Gedanken, wie sich die Kaninchenzucht weiterr entwickelt. Er würde sich wünschen, dass sich die Leute mehr „bödelen“ und den Ausgleich vermehrt naturverbunden in der Kleintierzucht suchen. Leider sind Jung- und Neuzüchter aber Mangelware.

Fredi, weiterhin viel Spass und Erfolg mit Deinen Englischschecken!

Bericht: Benno Büchel